Aus der Praxis –
für die Praxis

Runter vom Sofa, raus an die Luft!

„Es zeigt sich immer eindeutiger, dass lange Sitzzeiten massive Auswirkungen auf die Gesundheit haben", betont der Münchner Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Ein sitzender Lebensstil hat nachteilige Folgen für die Häufigkeit und Schwere von Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes mellitus Typ 2".

Regelmäßige Bewegung ist für die Entwicklung eines Kindes von fundamentaler Bedeutung. Körperliche Aktivität ist essentiell für Gesundheit und Wohlbefinden. Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) allen heranwachsenden Mädchen und Jungen, sich jeden Tag mindestens 60 Minuten lang moderat bis sehr anstrengend körperlich zu bewegen. Dieser Richtwert wird allerdings in Deutschland nur noch von 22,4 Prozent der Mädchen und 29,4 Prozent der Jungen im Alter von drei bis 17 Jahren erreicht, stellt die Stiftung Kindergesundheit fest. Das ist das Ergebnis der umfassenden „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland" KiGGS, deren dritte Erhebungswelle (KiGGS-Welle 2) jetzt ausgewertet wurde.

Um die Sitzgewohnheiten der Kinder zu ermitteln, haben Sportwissenschaftler der Universität Heidelberg 4.385 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 20 Jahren in Deutschland, Luxemburg und Österreich befragt. Sie kamen zum ernüchternden Ergebnis: Kinder und Jugendliche verbringen an Werktagen rund 10,5 Stunden und am Wochenenden 7,5 Stunden sitzend. Im Mittel sind das 9,7 Stunden ohne körperliche Aktivität. Davon fallen unter der Woche rund 4,8 Stunden auf die Schulstunden. Zu Hause sitzen die Kinder dann noch einmal rund 1,1 Stunden über ihren Hausaufgaben. Das bedeutet: 71 Prozent der Zeit, in der Kinder an Werktagen wach sind, sitzen sie.

Um den Alltag bewegter zu gestalten, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit:

O Schicken Sie Ihre Kinder nach draußen, wann immer es Ihnen Zeit und äußere Umstände erlauben. Die Kleinen toben an der frischen Luft automatisch mehr. Erkunden Sie gemeinsam mit Ihren Kindern die Spielplätze Ihrer Umgebung und sehen Sie sich bei schlechtem Wetter auch mal In-door-Spielplätze an, statt die Kinder vor dem Fernseher "zu parken".
O In den eigenen vier Wänden können simple sportliche Hilfsmittel wie Hüpfpferd, Schwungtuch, Rhythmiktücher, Bogenroller, Rollbrett, Springseil, Balance-Scheiben mit Labyrinth oder Pedalo für verstärkte Aktivitäten sorgen.
O Selbst kleine Kinder- oder Wohnzimmer können bewegungsfreundlich mit Wohnwürfel, Kriechtunnel, Bällebad (Ballhaus), Trampolin etc. ausgestattet werden, um die Kinder indirekt zur Bewegung aufzufordern.
O Als kleine und größere Sportgeräte für drinnen und draußen eignen sich Hüpfgummi, Diabolo, Hamsterrolle, "River Stones" zum Balancieren, Hüpfsack usw.
O Kindergartenkinder können sich mit Hilfe von Laufrad, Fahrrad, Roller oder Bobbycar mit Freude schnell vorwärts bewegen.

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Quelle: https://www.kindergesundheit.de/

Verfasserin: Nicola Jakobs


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